Aus dem Ortschaftsrat
Die letzte Ortschaftsrats-Sitzung des Jahres 2019 fand am Freitag, 29. November 2019, statt. Ortsvorsteher Birk konnte nahezu alle Rätinnen und Räte begrüßen, lediglich ein Mitglied des Gremiums war verhindert. Gleich zu Beginn der Sitzung stand die Ehrung zweier langjähriger Ortschaftsräte an: Herr Rafael Schulz und Herr Alban Walter sind seit Dezember 1999 ununterbrochen und damit 20 Jahre durch das Vertrauen ihrer Mitbürger als Ortschaftsräte aktiv. Ortsvorsteher Birk dankte beiden Ratsmitgliedern für ihr Engagement im Gremium und zeigte auf, welche positiven Entwicklungen in Sandweier durch die Arbeit des Gremiums möglich waren und legte dar, dass auch weitere Arbeit noch anstehe. Als Dank und Anerkennung für ihre zwei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit im Ortschaftsrat Sandweier erhielten Herr Schulz und Herr Walter das Verdienstabzeichen des Städtetages Baden-Württemberg in Silber und eine Urkunde.
Zum Tagesordnungspunkt ,,Fällung der Pappeln am Landgraben und Neupflanzung“ begrüßte OV Wolfram Birk einige Fachleute am Ratstisch. So war Frau Viviane Walzok anwesend, Geschäftsführerin des Hochwasserzweckverbandes Baden-Baden/Bühl als Maßnahmenträger, Frau Elke Gladitsch (Stadt Baden-Baden, Leiterin Sachgebiet Naturschutz) und Herr Markus Brunsing, Leiter des städtischen Fachgebietes Park und Garten. Herr Brunsing führte aus, dass entlang dem Landgraben in Höhe der Rheintalhalle 35 Bäume in Alleeform vorhanden seien, davon 32 Hybridpappeln, welche in der Verwaltung des Zweckverbands Hochwasserschutz stehen. Im Bereich des Bolzplatzes seien 3 weitere städtische Bäume vorhanden. Die Pappeln wurden vermutlich nach dem 2.Weltkrieg gepflanzt und haben nun ihr biologisches Lebensende erreicht.
Im vergangenen Sommer sind einige Sturmschäden zu beobachten gewesen, weshalb der Zweckverband alle Bäume von einem renommierten Büro überprüfen ließ. Dieses kam zum Ergebnis, dass einige Bäume umgehend gefällt werden müssen und die weiteren ebenfalls in einigen Jahren zur Fällung anstehen. Da bei Herausnahme einzelner Bäume aus einem Verbund die verbliebenen Bäume höheren Windlasten ausgesetzt sind und auch im Wurzelbereich vorhandene Verflechtungen zerstört werden, ist es aus fachlicher Sicht zweckmäßig, alle Pappeln in einem Zug zu entfernen. Dies soll voraussichtlich bis Februar 2020 geschehen. Die 3 städtischen Bäume beim Bolzplatz sind von der Fällung nicht betroffen, diese werden lediglich aufgeastet und können dann verbleiben.
Die geplante Neubepflanzung stellte Herr Brunsing ebenfalls vor. Hierbei sind verschiedene Gesichtspunkte zu beachtcn: Zum Einen sollte der vorhandene ortsbildprägende Charakter der Baumreihe wider hergestellt werden, zugleich jedoch den Anforderungen des FFH-Gebietes entsprechen, wonach zur Förderung von Libellenarten der Landgraben weniger verschattet werden sollte. Zudem waren standortspezifische Gesichtspunkte wie etwa die angrenzenden Parkplätze der Rheintalhalle und die klimatischen Bedingungen zu beachten.
Die Verwaltung einigte sich daher auf ein gemeinsames Konzept, welches vom Ortschaftsrat einhellige Zustimmung erfuhr: Auf der Seite der Rheintalhalle werden 12 Pyramidenpappeln gepflanzt, welche im Übrigen sehr viel weniger Schmutz machen als die Hybridpappeln. Auf der südlichen Seite des Landgrabens dann sollen 6 blühende Baumsorten Nogelkirsche/Traubenkirsche) gepflanzt werden. Die nach der Baumschutzsatzung weiter erforderlichen Ersatzpflanzungen werden auf der Freifläche zwischen Landgraben und Rheintalstraße (Linden und Kornelkirsche) sowie im Bereich der Feldwege südlich der Landgraben-Brücke (Obstbäume, Eichen) gepflanzt. Im Bereich des Bolzplatzes wird für den gefällten Baum aller Voraussicht nach eine Linde gepflanzt.
Mit dieser Ersatzpflanzung wird neben der Natur auch das Erscheinungsbild der Landschaft aufgewertet, darin waren sich alle am Ratstisch einig. Die Kosten der Maßnahme trägt der Zweckverband Hochwasserschutz, dieser hat im Haushalt Rücklagen in Höhe von 110.000 € gebildet. Die Neupflanzung soll ebenfalls im Jahr 2020 noch erfolgen.