Am vergangenen Sonntag, 17. November 2024, versammelten sich etliche Bürgerinnen und Bürger am Ehrenmal des Friedhofes Sandweier zur Gedenkstunde anlässlich des Volkstrauertages. Ortsvorsteher Wolfram Birk hieß alle Anwesenden herzlich willkommen, darunter wie seit etlichen Jahren schon eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Sandweier. Dem Harmonikaspielring Sandweier mit seiner Dirigentin Frau Susanne Kraft dankte der Ortsvorsteher für die musikalische Begleitung der Gedenkstunde.
Einleitend erinnerte der Ortsvorsteher daran, dass sich dieses Jahr der Aufstand im Warschauer Ghetto und zum andern die Landung der Alliierten in der Normandie zum 80. Mal jähren. Zudem habe der Erste Weltkrieg vor 110 Jahren begonnen. Angesichts dieser geschichtlichen Hintergründe mache es fassungslos, dass aus persönlichem Machtkalkül oder Hegemonialstreben heraus heutzutage noch Kriege angezettelt werden. Immer noch erschüttere uns der brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und der seither mit unverminderter Härte geführte Krieg mit inzwischen hunderttausenden Verletzten oder Toten auf beiden Seiten. Zugleich sehen wir seit gut einem Jahr einen Krieg im Gazastreifen. Die Spannungen nähmen weiter zu, wie die Entsendung nordkoreanischer Soldaten sowie  schwerer Waffen für den Einsatz gegen die Ukraine zeige, wir alle sehen dies mit großer Sorge.
Am Volkstrauertag heiße es, auch die Angehörigen der aktuellen Kriegsopfer in ihrer Trauer nicht allein zu lassen, sondern an ihrer Seite zu stehen. Die Toten der vergangenen wie der aktuellen Kriege zeigen uns, wie wichtig der europäische Frieden ist. Es gelte, sich gemeinsam für den Frieden und für freiheitliche und menschenwürdige Lebensbedingungen einzusetzen, so Ortsvorsteher Wolfram Birk.


Das Gedenken am Volkstrauertag solle die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wachhalten und Krieg und Gewaltherrschaft entgegentreten. Dies bedeute auch, von Nationalisten und Populisten in Medien verbreiteten Falschinformationen als solche zu benennen und sich an die Seite derer zu stellen, die dadurch Angriffen ausgesetzt sind. Als eine Gesellschaft, welcher Demokratie, Menschenrechte und die Würde jedes einzelnen Menschen wichtig sind, müssen wir uns aktiv einsetzen, denn: Eine engagierte Gesellschaft und eine der Wahrheit verpflichtete Demokratie bedingen sich gegenseitig.
Es gebe immer weniger Überlebende des Zweiten Weltkrieges und der Nazizeit, so OV Birk, und deshalb sei es immens wichtig, dass sich die nachwachsende Generation für die Erinnerung an das Grauen des Krieges einsetzt und sie wachhält. Gefordert sei hierbei nicht nur die Schule, auch durch Gespräche in der Familie könne ein Gegenpol zu den Falschinformationen, z.B. im Internet, geschaffen werden. Die Europäische Union stehe für die Bewahrung von Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Respekt und Toleranz – sich für diese Werte einzusetzen, sei das Vermächtnis der Kriegstoten an uns.

Zum Schluss der kleinen Gedenkstunde stellten sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen Foto auf. Wir danken allen, die sich die Zeit genommen haben, mit der Ortsverwaltung zusammen den Volkstrauertag zu begehen.