Zur jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Sandweier am 12. März 2014 konnte Ortsvorsteher Wolfram Birk etliche Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßen.

Zum Tagesordnungspunkt Ortsmitte Sandweier: Umgestaltungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Bau eines Wohn- und Geschäftshauses waren das mit den Planungen beauftragte Ingenieurbüro sowie Vertreter des Fachgebiets Tiefbau zugegen. Diese stellten die Planungen vor, wonach im Zuge der Neubaumaßnahme eines Wohn- und Geschäftshauses in der Ortsmitte auch die Platzgestaltung erneuert wird und auch die angrenzenden Straßenbeläge asphaltsaniert bzw. deren Belag durch Pflaster ersetzt werden.
Die Planungen zur Umgestaltung der Dorfmitte Sandweier im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Bau des Wohn- und Geschäftshauses sehen folgende Maßnahmen vor:

Ortsmitte Umgestaltung Plan
Knotenpunkt Sandweierer Straße / Mühlstraße / Römerstraße:
Die vorhandene Lichtsignalanlage wird erneuert. Die Fahrbahnflächen im Knotenpunktbereich, insbesondere auf der Sandweierer Straße, werden  auf das unbedingt notwendige Maß reduziert. Es können entlang der Sandweierer Straße auf der Seite des Wohn- und Geschäftshauses aufgrund der Reduzierung der Fahrbahnbreiten drei zusätzliche Stellplätze angelegt werden. Im Innenkurvenbereich auf der gegenüberliegenden Seite können aus Gründen der Sichtverhältnisse und aus Verkehrssicherheitsgründen keine Stellplätze ausgewiesen werden.
In der Römerstraße wird die vorhandene Bushaltestelle auf der Seite des künftigen Wohn- und Geschäftshauses seh- und behindertengerecht ausgebaut. Im gesamten Kreuzungsbereich ist vorgesehen, die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen.

Einmündung Sandweierer Straße / Iffezheimer Straße:
Auf die vorhandene Linksabbiegespur in der Sandweierer Straße kann verzichtet werden. Die  bestehende Einmündung der Iffezheimer Straße in die Sandweierer Straße wird zugunsten der Gestaltung des Platzes vor dem künftigen Wohn- und Geschäftshaus auf zwei Fahrspuren ohne die derzeit vorhandene Mittelinsel zurückgebaut werden. Auch hier ist im gesamten Kreuzungsbereich vorgesehen, die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen.
Auf der Nordseite des Einmündungsbereiches wird die zusätzlich gewonnene Fläche zur Aufwertung des Straßenraumes vor dem Gebäude Sandweierer Straße 19 genutzt. Hier wird neben dem Pflanzen eines Baumes, um den eine Rundbank aufgestellt werden soll, auch das Wegekreuz seinen Platz finden, das vom bisherigen Standort auf dem Dorfplatz den künftigen Stellplätzen des Wohn- und Geschäftshauses weichen muss. Zudem können drei Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden.

Platzgestaltung vor dem künftigen Wohn- und Geschäftshaus:
Vor dem künftigen Wohn- und Geschäftshaus können aufgrund der Reduzierung der Fahrbahnflächen im Einmündungsbereich der Iffezheimerstraße in die Sandweierer Straße 13 Stellplätze angelegt werden. Die Stellplätze werden zur Abgrenzung vom übrigen Platzbereich mit einer Hecke eingefasst. Östlich davon ist zur Steigerung der Aufenthaltsqualität vorgesehen, drei Sitzbänke aufzustellen sowie den vorhandenen Brunnen, der zuvor von seinem bisherigen Standort weichen musste, etwa in die Mitte der noch zur Verfügung stehenden Platzfläche zu installieren. Inwieweit die vorhandenen Sandsteinteile noch verwendet werden können oder eine neue Brunnenschale die bisherige undichte Schale ersetzen muss, wird der weitere Planungsprozess aufzeigen.
Zudem wird seitens der Stadtwerke ein sog. Festplatzverteiler zum Anschluss für Strom und Wasser für Vereinsfeste vorgesehen, ebenso werden die Voraussetzungen zum Aufstellen von Weihnachts- / Narren- / Maibaum geschaffen. Im südöstlichen Bereich des Platzes, wo sich aufgrund der Höhenverhältnisse eine Terrasse ausbilden lässt, kann eine Bewirtung im Freien durch das Aufstellen von Tischen und Stühlen durch die im Gebäude angesiedelte Bäckerei erfolgen.

Um den städtebaulichen Charakter des entstehenden Platzes zu unterstreichen, wird ein einheitlicher Pflasterbelag gewählt („Heilbronner Antik“ der Fa. Kronimus). Damit der Platz großzügiger erscheint, sollen auch die Pkw-Stellplätze mit derselben Belagsart belegt werden; lediglich die Einteilung der Stellplätze soll sich zur Verdeutlichung durch eine andere Farbwahl hiervon abheben. Für den Fahrbahnbereich in der Iffezheimer Straße wird ein Pflaster ähnlich dem sog. „City Truck“ derselben Firma vorgeschlagen, der farblich auf den Platzbereich abgestimmt wird.

Iffezheimer Straße:
Durch die Reduzierung der Fahrbahnfläche kann im Einmündungsbereich zur Katharinastraße vor der Kirche zusätzlich ein Baum gepflanzt werden. Darüber hinaus ist im Zusammenhang mit dem Bau des Wohn- und Geschäftshauses die Sanierung des vorhandenen schadhaften Plattenbelages vorgesehen.

Katharinastraße:
In der Katharinastraße ist die Einrichtung einer Einbahnstraße (Fahrtrichtung von der Römerstraße zur Iffezheimer Straße) bereits vorgenommen worden, die Parkstände sind im Vorgriff auf die Planungen neu geordnet und teilweise versetzt angeordnet werden.

Mit den genannten Maßnahmen wird eine deutliche städtebauliche Aufwertung des Dorfplatzes in der Ortsmitte Sandweier erreicht. Die Ausführung ist ab dem Sommer 2014 vorgesehen. Die Baumaßnahme soll grundsätzlich bis zur vorgesehenen Eröffnung des Wohn- und Geschäftshauses im Frühjahr 2015 abgeschlossen sein. Aufgrund der umfangreichen Baumaßnahme mit Leitungsverlegungen sowie der beengten Verhältnisse kann allerdings der Bereich Sandweierer Straße ab Römerstraße in Richtung Norden sowie der Knotenpunkt Sandweierer Straße / Römerstraße / Mühlstraße erst im Laufe des Jahres 2015 nach der Eröffnung des Wohn- und Geschäftshauses fertiggestellt werden.
Die Maßnahme erstreckt sich über den Knotenpunktbereich Sandweierer Straße / Mühlstraße / Römerstraße, den Einmündungsbereich Sandweierer Straße / Iffezheimer Straße sowie in die Iffezheimer und Katharinastraße. Für diese Gestaltung der Ortsmitte betragen die Kosten rund 1,126 Mio. €, die im Haushalt 2014 bereit stehen.

Der Ortschaftsrat diskutierte die Planungen ausführlich und stimmte den vorgeschlagenen Maßnahmen einstimmig zu.

Danach stand der 1. Nachtrags-Antrag zur Errichtung eines Wohn- und Geschäftshaus im Backöfele, Sandweierer Str. 15, zur Diskussion. Ortsvorsteher Birk trug vor, dass nach der erteilten Baugenehmigung einige Änderungen vorgenommen wurden, die jetzt in einem Nachtrag vorgelegt werden. So wird die Zahl der Wohnungen von 12 auf 10 reduziert, die ursprünglich vorgesehenen Loggien im 1. und 2. OG entfallen, stattdessen gibt es im 1. OG eine Dachterrasse. Die bislang im UG vorgesehenen Sanitär- und Sozialräume werden im 1. OG nachgewiesen, wodurch sich ein kleinerer Keller ergibt, welcher über eine Außentreppe zugänglich ist. Diese Außentreppe befindet sich jedoch überwiegend  außerhalb des Baufensters, so dass hierfür ein Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen des B-Plans gestellt wird. Die Fluchtwege wurden komplett geändert, die Fluchttreppe wird von der Südseite des Gebäudes zur Katharinastraße hin verlegt, ist jedoch optisch unauffällig, weil sie sich hinter der Gebäudefassade befindet.
Das Gebäude ist in den Obergeschossen durch den Entfall der Loggien schmaler geworden, die Planer haben auch erreichen können, dass die Traufhöhen im Vergleich zu den bisherigen Planungen um 1 Meter reduziert werden.
Der Ortschaftsrat diskutierte eingehend die vorgetragenen Änderungen. Er stimmte den baulichen Änderungen – mit Ausnahme des vorgenannten Befreiungsantrages – zu. Der Ortschaftsrat trug zur Begründung vor, dass es sicher möglich sei, die Außentreppe bebauungsplankonform durchzuführen.

Das Radverkehrskonzept der Stadt Baden-Baden wurde von OV Birk vorgetragen. Zur Förderung des Radverkehrs, einem Ziel des strategischen Entwicklungsplans Baden-Baden 2020, wurde ein Ingenieurbüro damit beauftragt, ein Radverkehrskonzept zu erarbeiten. Derzeit besitzt der Radverkehr in der Stadt mit etwa 5 % einen nur recht geringen Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen, auch bedingt durch die hinsichtlich Stadtstruktur und Topografie nur eingeschränkt guten Voraussetzungen. Allerdings ist in der Tal- und Siedlungsachse der Oos, vor allem zwischen dem Stadtteil Oos und der Innenstadt, sowie im Bereich entlang der Bahnlinie zwischen Haueneberstein bzw. Sandweier und Oos bereits heute ein reges Radverkehrsaufkommen im Alltag zu beobachten. Auch für den Freizeitradverkehr besteht durch die regionalen und überregionalen touristischen Routen ein gutes Angebot.
Das Konzept sieht vor,
die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu erhöhen,
den Radverkehr zielgerichtet zu führen
das Radfahraufkommen insgesamt zu erhöhen.
Die vorhandenen Radwege werden in Hauptrouten (zur Anbindung der Stadtteile, Erreichen wichtiger Ziele), Nebenrouten und Freizeitrouten untergliedert.
Das Konzept enthält auch Vorschläge für etliche konkrete Maßnahmen, die dann im Rahmen des städtischen Haushaltes ausgeführt werden können. Für das Haushaltsjahr 2014 sind 190.000 € dafür bereitgestellt.

Der Ortschaftsrat empfahl dem Gemeinderat einstimmig Zustimmung zum vorgelegten Konzept.

Einige Spielgeräte auf hiesigen Spielplätzen sind überaltert und müssen ausgetauscht werden. Die Ausschreibung umfasste die Beschaffung und Montage der Spielgeräte sowie die dazugehörenden Landschaftsbauarbeiten (incl. Fallschutz)
Spielplatz Stöcke Süd: Abbau der vorhandenen Wippe und Lieferung einer Wippe mit innenliegender Dämpfung
Spielplatz Stöcke: Abbau des vorhandenen Feder-Wippgerätes und des Karussells, Ersatz durch Mehrsitz-Wippgerät sowie ein Stehkarussell
Spielplatz Nordring: Abbau des vorhandenen Karussells und Ersatz durch ein Stehkarrussell
Die Kostenschätzung lag bei 16.600 €. Es wurden 6 Firmen um ein Angebot angefragt, davon haben 2 Firmen ein Angebot abgegeben. Die technische Prüfung der Angebote ergab, dass ein Bieter Geräte angeboten hatte, welche nicht mit den im Leistungsverzeichnis aufgeführten Produkten vergleichbar war. So blieb letztlich das Angebot der Fa. Kaiser in der Wertung. Der Ortschaftsrat vergab entsprechend die Arbeiten an die Fa. Kaiser, Baden-Baden, zum Angebotspreis von 16.470,10 € brutto.

Den Bauanträgen
Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage, Oberfeldstr. 12,
Nutzungsänderung am bestehenden Wohn- und Geschäftshaus, Nordring 2,
stimmte das Gremium zu.

Anmerkung: Die Beschlussvorlagen mit weitergehenden Informationen zum Radverkehrskonzept und zur Umgestaltung der Ortsmitte Sandweier finden Sie in den nächsten Tagen auch im Internet (Bürgerinformationssystem der Stadt Baden-Baden).
https://baden-baden.more-rubin1.de/
Klicken Sie dann bitte auf die Sitzung des Bau-, Umwelt- und Umlegungsausschusses vom 20.03.2014, es werden Ihnen dann die Beschlussvorlagen als pdf-Dateien angezeigt.